Samstag, 24. März 2007

Fühlingsvorboten

Liebe Freunde,

in Moskau sind die ersten Vorboten des Fühlings eingetroffen. Wir hatten die ganze letzte Woche relativ warmes Wetter (um die 14 Grad) und viele sonnige Tage. Ich habe das schöne Wetter sehr genossen und bin ein wenig durch Moskau spaziert, es ist ein ganz anderes Lebensgefühl. Das Leben in den Strassen und Parks ist deutlich aktiver geworden.
Vorletzte Woche war ich für zwei Tage in der Schweiz. Es fühlte sich irgendwie komisch an. War kurz im Glattzentrum und habe plötzlich gemerkt, dass ich ja verstehe, was die Leute um mich herum reden. Scheinbar habe ich mir in Russland abgewöhnt hinzuhören, da ich ja sowieso nicht verstehe was gesprochen wird. Natürlich habe ich die Gelegenheit auch für Einkäufe genutzt, zuoberst auf der Einkaufsliste stand - Aromat! Das Frühstück am Samstagmorgen mit meiner Familie habe ich sehr genossen. Ich bin in die Schweiz gereist um an der Generalversammlung der IVS teilzunehmen, da ich auf Grund meines beruflichen Wechsels jetzt aus dem Vorstand ausgeschieden bin. Es war schön einige Kollegen wieder zu treffen. Ich habe gestaunt wieviele Firmen bereits Geschäfte in Russland machen oder solche momentan anzustossen versuchen. Da scheint einiges in Bewegung zu sein, auch wenn es für viele ziemlich schwierig zu sein scheint.
Geschäftlich hatte ich eine intensive Woche. Unter anderem habe ich die neue Organisation meiner HR Abteilung kommuniziert. Fast alle meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben einen neuen Job. Bis jetzt hat alles gut geklappt und ich bin zuversichtlich, dass wir wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben. In den nächsten Wochen werde ich wieder nach St.Petersburg und Kiev reisen und meine Teams vor Ort bei der Umsetzung zu unterstützen.
Allerdings werde ich erst Mitte April wieder reisen können. Die Regierung hat wieder einmal neue Regeln für die Registrierung ausländischer Personen festgelegt. Ich musste deshalb wieder ins medizinische Zentrum und die Gesundheitstests absolvieren (HIV, Tuberkulose, Geschlechtskrankheiten, Drogen-Screening etc.). Das war nun schon das vierte Mal innert 5 Monaten, aber ich habe mich bereits daran gewöhnt. Auf alle Fälle wird meine Gesundheit so regelmässig gecheckt. Aber der ganze Prozess nimmt einige Zeit in Anspruch und währenddessen darf ich Moskau nicht verlassen.
So, nun aber geniesse ich ein ruhiges Weekend. Russisch Unterricht am Samstag, viel Lesen und Arbeit am Samstag stehen auf dem Programm.
Do svidanija
Matthias

Sonntag, 11. März 2007

Zuhause

Liebe Freunde,
nach einer Woche in London bin ich nun wieder zuhause in Moskau. Es war eine spannende und lehrreiche Woche.
Die ersten zwei Tage nahm ich an einem Vitality Workshop teil. Waehrend zwei Tagen lernten wir viel ueber Ernaehrung, Bewegung und Erholung. Wir machten Atemuebungen, Powernaps, Stretching, Ausdauertraining und vieles mehr. Auf einem iPod sind alle Uebungen gespeichert und ich habe fuer die naechsten 6 Monate auch einen persoenlichen Coach, mit dem ich einmal monatlich die Probleme und Fortschritte werde besprechen koennen. Habe mir dabei vorgenommen, ein paar Aspekte meines Lebensstils in den Bereichen Ernaehrung, Bewegung und vor allem Erholung zu veraendern. Jeden Morgen werde ich 15 - 30 Minuten meine Uebungen machen, danach wieder bewusst fruehstuecken und waehrend des Tages eine Pause mit mentalem Training einlegen. Mal schauen ob ich es durchhalten kann und ob es etwas bringt.
Im Anschluss an den Workshop hatten wir ein internationales Meeting mit 50 HR Kolleginnen und Kollegen. Fuer mich sind das immer Highlights im Jahr, ich geniesse es, Menschen aus aller Welt kennenzulernen. Habe mich dabei insbesondere mit meiner Kollegin aus China und meinem Kollegen aus Suedafrika unterhalten und dabei wertvolle Erfahrungen austauschen koennen. Hatte auch ein 6-Augen Gespraech mit unserem Chief HR Officer und der neuen verantwortlichen fuer das HR in Europa. Habe dabei ihre volle Unterstuetzung fuer meine Strategie in Russland und der Ukraine erhalten, was mir sehr wichtig war. Als Abschluss dann noch das Jahresgespraech 2006 mit meinem 'Rotterdamer Chef'. Er ist sehr zufrieden, ich insgesamt gesehen auch, also alles OK.
Am Freitag Abend bin ich dann nach Moskau zurueckgekehrt. Bin froh, fuer einige Tage wieder zuhause zu sein um die Batterien zu laden. Habe eine anstrengende Woche vor mir, mit vielen Terminen und wichtigen Meetings. Am Freitag geht es dann fuer zwei Tage in die Schweiz. Ich freue mich auf den kurzen Abstecher nach Schaffhausen.
Do svidanija,
Matthias

Sonntag, 4. März 2007

Ausfluege

Liebe Freunde,

das schoene Wetter am letzten Wochenende habe ich fuer einen Ausflug in die Umgebung von Moskau genutzt, nach Sergiev Posad. In dieser kleinen Stadt etwa 60 km ausserhalb Moskaus liegt eines der wichtigsten religioesen Zentren des Landes. Das noch sehr aktive und grosse Kloster in Sergiev Posad beherbergt mehrere wunscherschoene Kirchen. Da es mit -22 Grad ziemlich kalt war, habe ich die Besichtigung der Umgebung eher kurz gehalten und dafuer den (warmen) Kirchen mehr Zeit gewidmet. Sie sind wirklich ungewoehnlich, wunderschoen und sehr eindruecklich . Zufaellig bin ich dabei in einen russisch-orthodoxen Gottesdienst "gestolpert". Eine randvolle Kirche, viele schoene Gewaender, ein aussergewoehnlich schoener Gesang des Chors und viele stark symbolische Szenen werden mir in Erinnerung bleiben.
Moskau ist vom Wetter her gesehen momentan nichts besonderes. Es ist waermer geworden, der Schnee schmilzt, halbe Strassen sind ueberflutet und es ist ziemlich schmutzig. Es kann gefaehrlich sein als Fussgaenger das Trottoir zu benutzen, da grosse Eisbrocken von den Daechern fallen. Alles in allem ist es also besser die Metro oder das Auto zu nutzen.
Der 23. Februar (dieses Jahr ein Freitag) ist in Russland ein nationaler Feiertag, frueher war es der Tag der Armee. Heute heisst er anders und die Leute haben ihn zum "Tag des Mannes" umfunktioniert. Als ich am Montag danach ins Buero kam, hatten die Frauen in meinem Team einen Kuchen fuer uns drei Maenner im Human Resources gebacken, sie haben eine Ansprache gehalten und uns ein kleines Geschenk ueberreicht - cool! Allerdings ist nun am 8. Maerz der Tag der Frauen und da sind die Erwartungen der weiblichen Mitarbeiter natuerlich dementsprechend. Und in meinem Team sind wir 15 Frauen und nur 3 Maenner, das wird anstrengend werden. Aber natuerlich werden wir unser Bestes geben und haben bereits etwas vorbereitet. Aber darueber mehr beim naechsten Mal.
Den heutigen Beitrag schreibe ich uebrigens in London, da ich bis Freitag verschiedene Meetings im Unilever Ausbildungszentrum habe. Es regnet aber auch hier und es ist ziemlich kuehl. In diesem Sinne fuer einmal

bye bye und take care

Matthias