Montag, 23. Juli 2007

Zu Hause

Liebe Freunde,


ich bin nach sonderbarer Rückreise mit einem Tag Verspätung soeben wieder zu Hause in Moskau eingetroffen.
Die Ferienwoche mit Anne in Morro de Sao Paulo war wunderschön. Mit einem Kleinflugplatz sind wir von Salvador nach Morro de Sao Paulo geflogen. Dieser kleine und idyllische Ort ist die weite Anreise allemal wert. Fantastische Strände, Natur pur, sehr zurückhaltender Tourismus, gutes Essen, gute Ausflugsmöglichkeiten und eine tolle Pousada haben uns eine super Woche beschert. Ich habe die gemeinsame Zeit mit Anne in vollen Zügen genossen. Unter anderem haben wir einen ganztägigen Bootsausflug in einem kleinen aber pfeilschnellen Boot gemacht, einsame Strände besucht, die zweitälteste Stadt Brasiliens und ein Kloster besichtigt, Austern degustiert und am Strand gegrillte Langusten verzehrt. Brasilianische Karibik pur!
Natürlich vergingen die paar Tage wie im Flug. Bin froh, dass ich ein paar schöne Fotos als Erinnerung an diese Tage habe - und auf meiner Weltkarte habe ich soeben eine weitere Destination mit einer farbigen Nadel markiert . . .
Am vergangenen Freitag sind wir dann zurück nach Rio gereist, und dann hiess es Abschied nehmen. Es fiel mir wirklich schwer und ich hoffe, dass ich Anne bald wieder sehe. Sie ist dann mit ihrem Freund Ton zurück nach Arraial do Cabo gereist und ich habe eine Nacht in Rio de Janeiro verbracht. Habe mir ein Hotel an der Copacabana genommen und den Rummel der Panamerikanischen Spiele ein wenig beobachtet. Es hat an der Copacabana am Abend nur so von Sportlern und Funktionären gewimmelt und das Polizeiaufgebot war dementsprechend. Für einmal war die Copacabana am Abend ein sicherer Ort und ich habe das zu einem längeren Spaziergang genutzt.
Am Samstag bin ich dann nach Sao Paulo geflogen und kam dort mit zehnminütiger Verspätung an. Bin dann sofort zum Swiss Check-In gegangen, das zu meinem Erstaunen nicht mehr angeschrieben war. Worauf mir eine Swiss Mitarbeiterin erklärte, dass das Check-In vor 5 Minuten geschlossen wurde und ich nicht mehr mitfliegen könne!! Da ich alle Tickets bei Swiss in Zürich gekauft hatte, dachte ich eigentlich, dass da ein Irrtum vorleigen müsse und die mich schon noch mitnehmen würden - aber weit gefehlt. Ich sei halt 5 Minuten zu spät und sie lehne jede Verantwortung ab. Ich könne gerne am nächsten Tag fliegen oder eine 36-stündige Reise mit der Lufthansa über München machen (mit Ankunft in Moskau um 03:00!). Neben mir betraf das noch weitere vier Passagiere, die mit dem genau gleichen Flug von Rio nach Sao Paulo flogen.
Wer mich kennt, weiss, dass ich eigentlich eine eher ruhigere Person bin. Aber als ich so richtig realisierte, was da los war, bin ich ziemlich durchgestartet und ich glaube der ganze Flughafen hat mich toben gehört. Hat allerdings alles nichts genutzt: Hotel suchen, Taxi in die Stadt, Umorganisation von ein paar Dingen in Moskau und eine ungeplante Nacht in Sao Paulo. Versuchte mich mit einem sehr guten Essen zu beruhigen, muss aber gestehen, dass dies nur teilweise gelang. Ich werde das Ganze nicht einfach so auf sich beruhen lassen und werde mich bei Swiss noch bemerkbar machen.
Nun also, bin ja wieder gut in Moskau angekommen, hatte schöne Ferien, bin gut erholt und morgen warten mein Team und Unilever wieder auf mich.

Do svidanija,
Matthias


Samstag, 14. Juli 2007

Arraial do Cabo

Liebe Freunde,
ein kurzer Eintrag aus meinen Ferien in Brasilien. Ich hatte eine gute aber doch lange Reise von Moskau nach Sao Paulo. Nach einem Tag Akklimatisation in Sao Paulo, bin ich seit einer Woche in Arraial do Cabo. Das kleine Staedtchen im Norden von Rio hat etwa 25´000 Einwohner. Man erlebt hier den brasilianischen Alltag weit weg von den Metropolen. Das Leben hier scheint mir sehr viel einfacher und ruhiger, als wir uns da gewohnt sind.
Das Wetter spielt bisher gut mit, die Sonne scheint, Temperaturen um die 25 Grad, haette es mir nicht besser wuenschen koennen. Habe in der vergangenen Woche viel gelesen, noch mehr gegessen und viel Zeit mit Anne und ihrer Familie und ihren Freunden verbracht. Einige Stunden an den Straenden verbracht, Fahrt mit einem Fischerboot und Klettertour zu einem alten Leuchturm inklusive.
Morgen geht es eine Station weiter. Zusammen mit Anne fliege ich fuer eine Woche nach Morro de Sao Paulo in der Naehe von Salvador de Bahia. Weiteres Relaxen, Straende und gutes Essen sind angesagt. Und morgen Abend natuerlich der Final der Copa da America: Argentinien - Brasilien. Es fiebern hier schon alle auf dieses Spiel hin. Am Freitag geht es dann zurueck nach Rio de Janeiro und anschliessend auf die lange Ruckreise nach Moskau.

Ate a proxima,

Matthias


Sonntag, 1. Juli 2007

Ferienvorbereitungen

Liebe Freunde,
die lange ersehnten Ferien stehen vor der Türe. Am kommenden Mittwoch werde ich mich auf die längere Reise nach Arraial do Cabo machen, von Moskau über Zürich, Sao Paulo und Rio de Janeiro. Ich freue mich sehr auf die freien Tage und muss gestehen, dass ich Ferien wohl noch nie so nötig hatte wie gerade jetzt. Es tönt immer ein wenig unwirklich, aber das Leben hier braucht wirklich mehr Energie als ich mir das von der Schweiz her gewohnt war. Und wie kürzlich ein Expatriate gesagt hat, der schon 10 Jahre in Moskau lebt: hier packen sie die Erfahrungen, Erlebnisse und Geschehnisse von drei Jahren in ein Einziges. Kann nur sagen, dass dies wirklich etwas Wahres hat.
Vor den Ferien standen und stehen allerdings noch ein paar andere Dinge an. So die Rekrutierung von zwei weiteren Mitarbeiterinnen um mein Team zu vervollständigen, das Herumschlagen mit ganz komischen Gesetzesänderungen in der Ukraine und das Organisieren von zwei Reisen in den Osten des Landes nach meinen Ferien. Auch hatten wir diese Woche wieder Besuch aus dem Hauptsitz aus London. Unter den sechs Besuchern waren drei Brasilianer, die haben ziemlich gestaunt, als ich sich auf portugiesisch angesprochen habe.
Letzte Woche hatte ich ein lustiges Erlebnis in meinem Wohnblock. Die einzelnen Wohnungen verfügen hier nicht über Briefkästen. Die Post wird einfach unten beim Eingang auf die Theke gelegt, wo von Zeit zu Zeit der Security-Mann sitzt. Jeder sieht sich dann die ganze Post an und nimmt das für ihn bestimmte einfach mit. Als ich nach der Arbeit nach Hause kam, sah ich schon von weitem, dass ein 'Schweizer' Brief da lag - cool, endlich wieder mal Post für mich! Allerdings musste ich dann feststellen, dass der Absender die Stadtpolizei Zürich war, bin wohl während meinem letzten Besuch im Mai irgendwo zu schnell gefahren. Doch der Brief war nicht für mich! Es scheint also, dass ich nicht der einzige Bewohner dieses Hauses bin, der gelegentlich in die Schweiz fährt.
Nun wird mein Blog wahrscheinlich für einen Monat verstummen - es sei denn, dass ich irgendwo an einem einsamen brasilianischen Strand einen Internetanschluss finde . . . .
Do svidanija,
Matthias