ich bin nach sonderbarer Rückreise mit einem Tag Verspätung soeben wieder zu Hause in Moskau eingetroffen.
Die Ferienwoche mit Anne in Morro de Sao Paulo war wunderschön. Mit einem Kleinflugplatz sind wir von Salvador nach Morro de Sao Paulo geflogen. Dieser kleine und idyllische Ort ist die weite Anreise allemal wert. Fantastische Strände, Natur pur, sehr zurückhaltender Tourismus, gutes Essen, gute Ausflugsmöglichkeiten und eine tolle Pousada haben uns eine super Woche beschert. Ich habe die gemeinsame Zeit mit Anne in vollen Zügen genossen. Unter anderem haben wir einen ganztägigen Bootsausflug in einem kleinen aber pfeilschnellen Boot gemacht, einsame Strände besucht, die zweitälteste Stadt Brasiliens und ein Kloster besichtigt, Austern degustiert und am Strand gegrillte Langusten verzehrt. Brasilianische Karibik pur!
Natürlich vergingen die paar Tage wie im Flug. Bin froh, dass ich ein paar schöne Fotos als Erinnerung an diese Tage habe - und auf meiner Weltkarte habe ich soeben eine weitere Destination mit einer farbigen Nadel markiert . . .
Am vergangenen Freitag sind wir dann zurück nach Rio gereist, und dann hiess es Abschied nehmen. Es fiel mir wirklich schwer und ich hoffe, dass ich Anne bald wieder sehe. Sie ist dann mit ihrem Freund Ton zurück nach Arraial do Cabo gereist und ich habe eine Nacht in Rio de Janeiro verbracht. Habe mir ein Hotel an der Copacabana genommen und den Rummel der Panamerikanischen Spiele ein wenig beobachtet. Es hat an der Copacabana am Abend nur so von Sportlern und Funktionären gewimmelt und das Polizeiaufgebot war dementsprechend. Für einmal war die Copacabana am Abend ein sicherer Ort und ich habe das zu einem längeren Spaziergang genutzt.
Am Samstag bin ich dann nach Sao Paulo geflogen und kam dort mit zehnminütiger Verspätung an. Bin dann sofort zum Swiss Check-In gegangen, das zu meinem Erstaunen nicht mehr angeschrieben war. Worauf mir eine Swiss Mitarbeiterin erklärte, dass das Check-In vor 5 Minuten geschlossen wurde und ich nicht mehr mitfliegen könne!! Da ich alle Tickets bei Swiss in Zürich gekauft hatte, dachte ich eigentlich, dass da ein Irrtum vorleigen müsse und die mich schon noch mitnehmen würden - aber weit gefehlt. Ich sei halt 5 Minuten zu spät und sie lehne jede Verantwortung ab. Ich könne gerne am nächsten Tag fliegen oder eine 36-stündige Reise mit der Lufthansa über München machen (mit Ankunft in Moskau um 03:00!). Neben mir betraf das noch weitere vier Passagiere, die mit dem genau gleichen Flug von Rio nach Sao Paulo flogen.
Wer mich kennt, weiss, dass ich eigentlich eine eher ruhigere Person bin. Aber als ich so richtig realisierte, was da los war, bin ich ziemlich durchgestartet und ich glaube der ganze Flughafen hat mich toben gehört. Hat allerdings alles nichts genutzt: Hotel suchen, Taxi in die Stadt, Umorganisation von ein paar Dingen in Moskau und eine ungeplante Nacht in Sao Paulo. Versuchte mich mit einem sehr guten Essen zu beruhigen, muss aber gestehen, dass dies nur teilweise gelang. Ich werde das Ganze nicht einfach so auf sich beruhen lassen und werde mich bei Swiss noch bemerkbar machen.
Nun also, bin ja wieder gut in Moskau angekommen, hatte schöne Ferien, bin gut erholt und morgen warten mein Team und Unilever wieder auf mich.
Do svidanija,
Matthias