Liebe Freunde,
die lange ersehnten Ferien stehen vor der Türe. Am kommenden Mittwoch werde ich mich auf die längere Reise nach Arraial do Cabo machen, von Moskau über Zürich, Sao Paulo und Rio de Janeiro. Ich freue mich sehr auf die freien Tage und muss gestehen, dass ich Ferien wohl noch nie so nötig hatte wie gerade jetzt. Es tönt immer ein wenig unwirklich, aber das Leben hier braucht wirklich mehr Energie als ich mir das von der Schweiz her gewohnt war. Und wie kürzlich ein Expatriate gesagt hat, der schon 10 Jahre in Moskau lebt: hier packen sie die Erfahrungen, Erlebnisse und Geschehnisse von drei Jahren in ein Einziges. Kann nur sagen, dass dies wirklich etwas Wahres hat.
Vor den Ferien standen und stehen allerdings noch ein paar andere Dinge an. So die Rekrutierung von zwei weiteren Mitarbeiterinnen um mein Team zu vervollständigen, das Herumschlagen mit ganz komischen Gesetzesänderungen in der Ukraine und das Organisieren von zwei Reisen in den Osten des Landes nach meinen Ferien. Auch hatten wir diese Woche wieder Besuch aus dem Hauptsitz aus London. Unter den sechs Besuchern waren drei Brasilianer, die haben ziemlich gestaunt, als ich sich auf portugiesisch angesprochen habe.
Letzte Woche hatte ich ein lustiges Erlebnis in meinem Wohnblock. Die einzelnen Wohnungen verfügen hier nicht über Briefkästen. Die Post wird einfach unten beim Eingang auf die Theke gelegt, wo von Zeit zu Zeit der Security-Mann sitzt. Jeder sieht sich dann die ganze Post an und nimmt das für ihn bestimmte einfach mit. Als ich nach der Arbeit nach Hause kam, sah ich schon von weitem, dass ein 'Schweizer' Brief da lag - cool, endlich wieder mal Post für mich! Allerdings musste ich dann feststellen, dass der Absender die Stadtpolizei Zürich war, bin wohl während meinem letzten Besuch im Mai irgendwo zu schnell gefahren. Doch der Brief war nicht für mich! Es scheint also, dass ich nicht der einzige Bewohner dieses Hauses bin, der gelegentlich in die Schweiz fährt.
Nun wird mein Blog wahrscheinlich für einen Monat verstummen - es sei denn, dass ich irgendwo an einem einsamen brasilianischen Strand einen Internetanschluss finde . . . .
Do svidanija,
Matthias
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