Samstag, 23. Juni 2007

Nachtflug

Liebe Freunde,
diese Woche wird es einen eher kurzen Blog geben. Einerseits war ich den Grossteil der Woche in Holland, andererseits laufen meine Ferienvorbereitungen auf Hochtouren. Das heisst dann im Geschäft nochmals Vollgas geben und den Rest der Zeit die Füsse hochlegen, damit nicht die ganze Energie vor den Ferien schon verpufft ist.
Ich hatte mich diese Woche für die Rückkehr am späten Abend nach Moskau entschieden. Ich bin also um 19 Uhr ab Amsterdam mit der Lufthansa nach München geflogen. Dort dann umsteigen und mit dem Spätflug nach Moskau. Als ich in München zum Check-In ging, passierte ich schön der Reihe nach die Flüge nach Zürich, Genf und Basel - war ein spezielles Gefühl. Auf jeden Fall ging es dann eine Stunde später los Richtung Moskau. Ich habe während des ganzen Fluges gearbeitet, Konzepte bearbeitet und Emails geschrieben. Früher habe ich in Flugzeugen nie gearbeitet, jetzt habe ich es mir allerdings angewöhnt, es geht sonst einfach zu viel Zeit verloren. Der Service bei Lufthansa war übrigens sehr gut, was mich ehrlich gesagt ein wenig überrascht hat.
Um 02:45 morgens bin ich dann in Moskau angekommen und es war fast vier Uhr, bis ich schliesslich ins Bett kam. Eine gute Erfahrung, ich werde es wieder machen, da einfach weniger Zeit verloren geht an den Flughäfen und in Moskau bis nach Hause.
Schliesslich habe ich gestern noch die neueste Ausgabe der Revue für die Auslandschweizer erhalten (in der letzten Ausgabe hatte es übrigens einen längeren Artikel über 100 Jahre Knorr, was mich natürlich sehr gefreut hat). Diese Ausgabe enthielt auch die neueste Statistik der Auslandschweizer. Demnach leben zur Zeit 650 Schweizer in Russland, wovon etwa 300 Doppelbürger. Die 1. August Feier in der Schweizer Botschaft dürfte demnach eher im kleinen Rahmen gefeiert werden. Übrigens erhalte ich auch die Abstimmungsunterlagen aus Dübendorf regelmässig. Sie kommen allerdings so spät an, dass eine Teilnahme an den Abstimmungen nicht möglich ist, aber immerhin bin ich damit staats- und lokalpolitisch jederzeit auf der Höhe des Geschehens.
Do svidanija,
Matthias

Samstag, 16. Juni 2007

Feiertag

Liebe Freunde,
am letzten Dienstag war wieder ein Feiertag in Russland, der eigentliche Nationalfeiertag. Da dieser auf einen Dienstag fiel, war der Montag ein Brückentag. Ich habe diesen Tag genutzt, um einen der grössten Parks in Moskau zu besuchen - Sokolniki. Es hatte sehr viele Moskauer, die das schöne Wetter genutzt haben um im Park ein wenig frische Luft, Natur, die Sonne und eine entspannte Atmosphäre zu geniessen. Der Park bietet für einen kleinen Eintritt (CHF 2.50 für mich) schöne Gartenanlagen, Gartenrestaurants, viel Natur, Chilbi für die Kleinen, gute Wege für Inline-Skater und Konzertbühnen vorwiegend für die ältere Generation. Ich habe mich mit einem Buch und meinem iPod in den Schatten gelegt und ein paar Stunden relaxt. Hat gut getan.
Am Dienstag stand dann ein Arbeitsbesuch beim CEO zu Hause auf dem Programm. Er wohnt ein wenig ausserhalb Moskaus in einem sehr ruhigen Quartier. Ein sehr grosser Garten, der nahe Wald, kleinere Seen und das grosszügige Haus ergeben eine sehr gelungene Mischung und einen wirklichen Kontrast zum hektischen Grossstadtalltag im Zentrum Moskaus. Nach einem tollen Essen (Barbecue) haben wir drei Stunden lang Personaldiskussionen geführt. Es war wirklich angenehm dies im Garten auf einem lauschigen Terassenplatz zu tun.
Am Donnerstag hatte ich einen tägigen Workshop mit meinem Team und am Abend eine Einladung von Philips im Baltschug Kempinski. Der Chief HR Officer von Philips war mit seiner Entourage zu Besuch in Moskau und meine russische Kollegin bei Philips hat aus diesem Anlass ein paar Leute eingeladen um über Russland, HR-Themen und das Geschäftsumfeld hier zu diskutieren. Es waren sehr interessante Diskussionen und spannende Leute. Höhepunkt war ein kurzes Konzert eines Chors von Mönchen eines Moskauers Klosters, einfach fantastisch. Leider habe ich bereits am Nachmittag bemerkt, dass ich sehr wahrscheinlich Fieber habe und so konnte ich den Abend nicht voll geniessen. Bin trotzdem um Mitternacht am Kreml vorbei über den roten Platz nach Hause spaziert - das ist einfach jedesmal wieder ein schönes Erlebnis.
Mein Verdacht hat sich dann zu Hause bestätigt - und so liege ich nun seit zwei Tagen mit Fieber im Bett. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich das Ganze morgen überstanden habe. Am Montag gehts es dann nach Tula, am Dienstag fliege ich nach Amsterdam und kehre mit dem Nachtflug über München um 02:30 freitags wieder nach Moskau zurück.
Do svidanija,
Matthias

Samstag, 9. Juni 2007

Geburtstag

Liebe Freunde,
nach längerer Zeit wieder ein Blog aus Moskau. Was ist denn so gelaufen in den letzten zwei Wochen?
Zuallererst war ich mit Franziska und Daniel in St.Petersburg. Nach einem langen aber guten Geschäftsmeeting am Freitag sind wir am Abend gut Essen gegangen. Am nächsten Tag hat uns der Guide früh abgeholt und wir haben einige Highlights in St.Petersburg und Umgebung besucht, unter anderem eine ehemalige Sommerresidenz der Zaren in Pushkin mit dem berühmten Bernsteinzimmer. Der ganze Palast und die Umgebung sind wirklich sehr schön und einen Besuch wert. Am Abend dann eine Bootsfahrt mit gediegenem Essen auf der Neva. Sonntags sind wir dann mit dem Hydrofoil (ein Tragflügelschnellboot) nach Peterhof gefahren, auch dies eine ehemalige Sommerresidenz der Zaren. Eine fantastische Anlage mit Palast, Brunnen und riesiger Gartenanlage - absolut mit Versailles zu vergleichen. Am Abend habe ich mich dann von Franziska und Daniel verabschiedet und bin zurück nach Moskau geflogen.
Am Montag Abend ging es dann bereits weiter nach Kiev, wo wir eine Geschäftsleitungssitzung hatten. Den folgenden Tag habe ich genutzt um mit meinem HR Team vor Ort die wichtigsten Dinge zu besprechen. Die Rückreise nach Moskau war dann allerdings von besonderer Qualität:
Zuerst standen wir in Kiev ca. 45 Minuten in der Tupolev 154 auf der Startbahn (bei 34 Grad Aussentemperatur und natürlich noch ohne Klimaanlage) - Sauna zum ersten. Nach der pünktlichen Ankunft in Moskau standen wir wiederum 45 Minuten auf irgendeiner Rollbahn bis wir aussteigen konnten - Sauna zum zweiten. Dann an der Passkontrolle 45 Minuten anstehen weil vor uns eine Air China gelandet war und jeder Chinese mindestens 10 Minuten kontrolliert wurde. Dann 90 Minuten aufs Gepäck warten (habe mich während dieser Zeit mit einem Schweizer Geschäftsmann unterhalten, der zufälligerweise im gleichen Flugzeug sass). Bin schlussendlich kurz vor Mitternacht zu Hause gewesen. Na ja, das gehört eben auch dazu und bis jetzt hatte ich eigentlich immer Glück beim Reisen, könnte euch von meinen Kollegen ganz andere Müsterchen erzählen.
Am vergangenen Freitag habe ich natürlich meinen Geburtstag gefeiert. Mit Mövenpick Glacé, Früchten, Snacks und Fruchtsäften mit meinem Team im Büro. Einem feinen Abendessen im Cafè des Artistes, einer guten Zigarre mit Portwein und Discobesuch am Abend. Hat Spass gemacht, auch wenn ich jetzt wieder ein Jährchen älter bin.
Diese Woche stand wieder die Arbeit im Vordergrund, bis und mit heute Samstag, da wir einen Brückentag für Montag vorgeholt haben. Bin froh jetzt ein langes Wochenende zu haben, brauche ein wenig Ruhe und muss die Füsse hoch legen. Bin ehrlich gesagt ziemlich ferienreif und freue mich am 4. Juli ins Flugzeug steigen zu können: Moskau - Rio de Janeiro!
Do svidanija,
Matthias