Samstag, 23. August 2008

Odessa

Liebe Freunde,

diese Woche habe ich mit meinem Team drei Tage in Odessa verbracht. Wir wollten uns ohne die Hektik des Geschäftsalltags mit unserem Geschäft, der weiteren Entwicklung von Human Resources und unserem Team beschäftigen. Zu diesem Zweck sind wir am Mittwoch Morgen nach Odessa geflogen. Das gesamt Team war begeitstert und die drei Tage waren ein voller Erfolg.
Nach dem Flug mit Transaero nach Odessa sind wir direkt ins Hotel gefahren. Dieses lag sehr schön direkt am Meer, von unserem Konferenzzimmer aus hatten wir Meeresblick. Das Essen war sehr gut, die Zimmer klein aber gut ausgestattet. Am Nachmittag haben wir uns zusammen mit dem Finanzdirektor übers Gesamtgeschäft und die Aspekte eines modernen Business Partnering unterhalten - es war eine spannende und für alle lehrreiche Session. Danach fuhren wir in die Arkadia in Odessa zum Nachtessen. Arkadia ist die Vergnügungsmeile von Odessa mit vielen Restaurants, Bars und Klubs. Direkt am Meer gelegen und bei 26° um 22 Uhr abends wähnt man sich fast in den Ferien. Am zweiten Tag haben wir uns dann den ganzen Tag intensiv mit unserer Organisation, verschiedenen Prozessen und zukünftigen Projekten beschäftigt. Nach getaner Arbeit fuhren wir dann am Abend an den sehr grossen Hafen von Odessa. Wir hatten eine kleine Segeljacht für uns gemietet, mit welcher wir aufs Schwarze Meer fuhren. Es war ein tolles Erlebnis in den Sonnenuntergang zu fahren, im warmen Meer zu schwimmen und ein einfaches aber gutes Essen an Bord zu geniessen. Zum Abschluss spazierten wir die berühmte Treppe hinauf ins Zentrum von Odessa. Am Freitag dann begleiteten wir unsere Verkaufsleute vor Ort, besuchten verschiedene Shops und machten uns ein praktisches Bild des Unilever Geschäftes in der Ukraine. Nach einem Stadtspaziergang durch das historische und sehr schöne Zentrum von Odessa und einem kurzen Lunch im Park gings dann zurück an den Flughafen. Um Mitternacht war ich dann wieder zu Hause in Moskau.
Odessa ist unbedingt einen Trip wert. Die Kombination des warmen Klimas, der Strände, des wunderschönen Zentrums und vielen Möglichkeiten am Abend stehen manch Mittelmeerdestinationen in nichts nach - im Gegenteil. Ich hoffe, dass ich nicht das letzte Mal da war.

Do svidanija,
Matthias

Sonntag, 17. August 2008

Voronezh

Liebe Freunde,

diese Woche stand u.a. ein zwei Tages Trip nach Voronezh auf dem Programm. Voronezh liegt eine Flugstunde südlich von Moskau. Mit der lokalen Fluggesellschaft "Polet" flog ich am Dienstag Morgen in einer ehemaligen Crossair Saab 2000 nach Voronezh. Aus dem Flugzeug heraus kann man die enorme Weite des Landes ein wenig erahnen. Bis an den Horizont erstrecken sich die Ackerflächen und an der sehr dunklen, fast schwarzen Erde kann man erkennen, dass es sich um äusserst fruchtbares Land handelt.
Während den zwei Tagen in Voronezh wurde ich von unseren Verkaufsleuten begleitet. Wir besuchten viele Läden, ich traf mich mit all unseren Mitarbeitern vor Ort, besuchte unsere Büros und traf den Inhaber unseres wichtigsten Distributors vor Ort. Ein sehr spannender Mann, der verschiedene Geschäfte betreibt, sehr viel Geld gemacht hat, unglaublich gastfreundlich war und bei allem trotzdem bescheiden geblieben ist. Voronezh selbst ist eine Stadt im Umbruch. Es wird viel gebaut und man kann erahnen, dass es aufwärts geht. Die Infrastruktur ist teilweise in einem desolaten Zustand, aber die Stadt hat mir Ihrem See, den vielen Monumenten und Parks ihren eigenen Charme. Die Preise sind im Gegensatz zu Moskau auf einem erträglichen Niveau und bei 30° um acht Uhr abends waren viele junge Leute in den Strassen von Voronezh unterwegs, haben sich ein Glacé gegönnt oder ein Bier getrunken. Alles in allem eine weitere schöne Erfahrung in Russland.
Gestern Samstag dann haben wir in kleiner, froher Schweizer Runde in einem argentinischen Restaurant ein gutes Essen genossen. Es war schön wieder einmal unter Schweizern zu sein und die eigene Sprache zu sprechen. Je länger je mehr rutschen mir englische Ausdrücke in die Sätze und ich habe manchmal Mühe das richtige deutsche Wort zu finden.
Nächste Woche geht es für drei Tage nach Odessa ans Schwarze Meer. Darauf freue ich mich.

Do svidanija,
Matthias

Sonntag, 10. August 2008

Kaltwasser

Liebe Freunde,
für heute nur ein kurzer Eintrag. Seit einigen Tagen sind wieder die traditionellen Kaltwasser Wochen in Moskau angebrochen. In Moskau wird das Wasser in grossen Zentralen erhitzt und dann durch ein Leitungssystem in die Haushalte verteilt. Jeweils im Sommer wird das System für zwei Wochen abgeschaltet um Renovationsarbeiten durchzuführen. Konkret heisst dies, das an einem Morgen im Sommer zuerst braunes Wasser und dann nur noch kaltes aus der Duschbrause fliesst. Ich dusche also seit ca. zwei Wochen jeden Morgen kalt. Es heisst ja, das dies gesund sei - schaun mer mal.
Am Dienstag geht's zum ersten Mal nach Voronezh. Werde sicherlich berichten.

Do svidanija,
Matthias

Samstag, 2. August 2008

Heirat

Liebe Freunde,
das Heiraten wird wieder populärer in Russland. Nicht dass ich persönlich entsprechende Pläne hätte, aber es ist erstaunlich, welche Gegebenheiten und Bräuche sich in Russland um das Thema Heirat ranken.
Eine Heirat muss man sich in Russland auf dem Behördenweg wahrlich verdienen. Die meisten Paare warten eine ganze Nacht vor dem entsprechenden Behördenschalter um dann am nächsten Tag die entsprechenden Formalitäten vornehmen zu können. Danach kommt nochmals eine ein- bis zweimonatige Wartezeit bis dann die Papiere bereit sind - und günstig ist das Ganze auch nicht.
Bis zum Tag der Hochzeit stehen dann v.a. der Polterabend der Braut und der Hindernis-Lauf des Bräutigams auf dem Progamm. Bei letzterem stellen die Freundinnen der Braut am Vorabend der Hochzeit Hindernisse auf, die der Bräutigam überwinden muss um zur Braut zu gelangen - er kann einzelne Hindernisse aber "auskaufen", in bar oder in Esswaren. Was dann entweder in die Taschen der Freundinnen oder der Braut fliesst.
Am Tag der Hochzeit selbst sind vor allem Stretchlimousinen äusserst beliebt. Es gibt sie in allen Grössen, Farben und Modellen (Ford, Mercedes, Hummer / Weiss, Gold, Pink). Auf dem Dach der Limousine sind grosse goldene Ringe platziert und Bänder in den russischen Nationalfarben schmücken das Fahrzeug. Nach der Trauung fährt die Gesellschaft zu verschiedenen Monumenten in der jeweiligen Stadt, wo Fotoshootings anstehen. Es wird Sekt gereicht und Gläser zerschlagen. Die Trauzeugen sind an grossen Schlärpen zu erkennen, sie organisieren das Ganze. Auch sollte der Bräutigem die Braut eigentlich über sieben Brücken tragen. Ich bezweifle allerdings , dass diese Tradition in Moskau hochgehalten wird - man findet zwar problemlos sieben Brücken, aber die sind ziemlich lang und das Ganze wäre eine echte Tortur für den Bräutigam. In Tyumen (West-Sibirien) gibt es zudem eine Brücke, wo die Brautpaare Schlösser an eine Brücke hängen, schliessen, das entsprechende Datum drauf schreiben und anschliessend den Schlüssel im Fluss versenken. Die Liebe soll dann angeblich so lange halten, wie das Schloss geschlossen bleibt . . . .
Ein ganz anderes Thema: gestern stand wieder die 1. August Feier in der Schweizer Botschaft an. Wie schon letztes Jahr Schweizer Musik, die Ansprache des Botschafters, Bratwürste, Raclette und Mövenpick Glacé (natürlich nichts für mich . . . ). Es war ein gemütlicher Abend im Kreise von hier lebenden Schweizern.
Do svidanija,
Matthias