Mittwoch, 5. September 2007

Dnjepropetrovsk

Liebe Freunde,
nach einem ruhigen Wochenende, bin ich soeben von einer dreitägigen Geschäftsreise aus der Ukraine zurückgekehrt. War wieder einmal ein richtig gutes Erlebnis, aber alles der Reihe nach.
Am Montag bin ich bereits um 7 Uhr von Moskau nach Kiev geflogen. Für den Weg an den Flughafen in Moskau haben wir für einmal genau 25 Minuten gebraucht, normalerweise kalkulieren wir 1 1/2 Stunden für denselben Weg. Nach einem guten Flug und kurzer Fahrt mit Stau in Kiev (es hat zuwenig Brücken in Kiev) bin ich bereits um 9:30 im Unilever Büro angekommen. Hatte einen intensiven Tag mit meinem HR Team vor Ort und verschiedenen Gesprächen mit wichtigen Mitarbeitern. Um 18 Uhr fuhr ich dann wieder los Richtung Flughafen, da mein Flug von Kiev nach Dnjepropetrovsk um 21:00 geplant war. Am Flughafen dann die Überraschung, kein Flug um 21:00. Nach einigen Problemen habe ich dann herausgefunden, dass der Flug bereits um 20:05 geht! Also schnellstens ans Check-In und zum Gate. Musste dann doch noch etwas warten am Gate - und wähnte mich an einem Model-Wettbewerb. Eine Frau schöner als die Andere, wirklich fast unglaublich. . . .
Der Flug mit einer YAK42 ging dann gut über die Bühne (Freunde, die YAK42 ist ein wirkliches Erlebnis, Fliegen der anderen Art!) und so kam ich am späteren Abend in Dnjepropetrovsk an. Das Hotel wirklich schön, das Zimmer gross wie eine Turnhalle.
In den kommenden zwei Tagen haben wir dann Dnjepropetrovsk und Umgebung, viele Shops, mittelgrosse Läden und Einkaufszentren besucht. Wir haben dem historischen Herzen der Ukraine einen Besuch abgestattet (15. Jahrhundert), in sehr guten Restuarants gegessen, viel mit unseren Mitarbeitern gesprochen und das Ganze auf uns einwirken lassen. Und dann das Wetter: Sonnenschein, 32 Grad!
Und ich darf euch sagen: Dnjepropetrovsk ist wirklich eine Reise wert, ich war total überrascht. Ich hatte eine grosse (1.5 Mio. Einwohner), schmutzige und ein wenig verwahrloste ukrainische Industriestadt erwartet. Vorgefunden habe ich dann eine relativ saubere, im Kern moderne und schöne Stadt, mit wunderschönen Flusspromenaden am Dnjepr, einer fast mediterranen Stimmung und sehr herzlichen Menschen. War wirklich cool!
Am letzten Abend haben wir dann auch noch den Besitzer einer unserer Distributorenfirmen zum Abendessen getroffen. Extrem spannend! Stellvertretender Vorsitzender des Stadtparlamentes, Besitzer von etwa 10 verschiedenen Firmen, einiges am Geschäftsgebaren am Rande der Legalität - aber ein Vollblutunternehmer und sehr herzlicher Mann. Wir haben viel über ukrainische Politik, den Übergang zur Marktwirtschaft, die Gesellschaft im Wandel und das Geschäft gesprochen. War ein tolles Gespräch und ein toller Abend! Er hat uns bereits für die Euro 2012 eingeladen - und er meinte es sehr ernst! Das war wieder eines dieser Erlebnisse, die einem fürs ganze Leben bleiben und die einfach unglaublich lehrreich sind. Ich bin wirklich dankbar dafür, dass ich das erleben darf.
Bin heute Abend voller Gedanken, Bilder und Erinnerungen aus der Ukraine nach Hause gekommen.
Do svidanija,
Matthias

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