Liebe Freunde,
soeben bin ich von unserem Geschäftsleitungs-Meeting in Astrakhan zurückgekommen. Drei sehr spannende Tage. Leider hat der Akku meines Photo Apparates nicht ganz mitgespielt, so dass ich euch nur wenige Schnappschüsse zeigen kann.
Astrakhan liegt zwei Flugstunden südlich von Moskau am kaspischen Meer. Die Stadt hat etwa 300'000 Einwohner, liegt mitten im riesigen Volga-Delta und putzt sich gerade für die 450 Jahr Feier der Stadt heraus. Astrakhan ist das eigentliche 'Kaviar-Zentrum' Russlands, aber dazu später.
Nach der Ankunft am kleinen Flughafen, der gerade renoviert wird, haben wir zuerst verschiedene Shops und kleinere Einkaufszentren besucht. Dies ist natürlich ein fixer Bestandteil jeder Reise, denn es ist für uns ein guter Einblick in die Realität bzgl. Plazierung unserer Produkte, Pricing, Aktionen und Stärke der Konkurrenz. Die kurze Fahrt durch die Stadt war eindrücklich. Armut, heruntergefallene Häuser und Quartiere wechseln sich ab mit Neubauten und ersten Anzeichen wirtschaftlichen Aufschwungs (4*-Hotel, neue Restaurants, moderne Geschäfte etc.). Am Abend fuhren wir dann in unser Hotel, das ca. 2 Autostunden von Astrakhan entfernt mitten im nirgendwo liegt. Hauptsächlich im Sommer kommen Touristen hierher um zu fischen und zu jagen. Das kleine Hotel (16 Zimmer) ist nur mit kleinen Booten erreichbar. Die ganze Anfahrt war spannend und zeigte deutlich wie gross die Unterschiede in Russland noch immer sind. Über Schotterpisten fuhren wir an kleinen Dörfern vorbei, die fast ausschliesslich aus alten Holzhäusern bestehen und kaum beleuchtet sind. Die Leute sind sehr einfach gekleidet und verfügen wirklich nur über das Allernotwendigste. Die meisten Autos sind in einem sehr schlechten Zustand, es scheint weitgehend mit Holz und Kohle geheizt zu werden. Es tut gut, von Zeit zu Zeit aus dem modernen und 'verrückten' Moskau herauszukommen und auch diese Seite Russlands zu sehen.
Wir waren die einzigen Gäste im Hotel und haben neben geschäftlichen Besprechungen auch an einem Nachmittag gefischt. Es war unglaublich kalt und die 30 Minuten An-und Rückfahrt in den kleinen Booten zum Ort, wo wir gefischt haben, waren ziemlich hart. Zu zweit (gemeinsam mit meinem Kollegen Florin) haben wir 16 Fische gefangen. Die meisten eine Art Egli und einen Hecht. Das kleine unten abgebildete Dokument ist übrigens meine Fischer-Lizenz.
Die Abendessen waren von zwei Dingen geprägt: Kaviar und Vodka. Vodka gehört einfach dazu und wir haben dieser alten russischen Tradition ausführlich gehuldigt. Der Höhepunkt war aber der Kaviar. Pavel hatte auf undurchsichtigen Wegen ein Kilogramm fantastischen schwarzen Kaviar organisiert, der Beste, den ich je gegessen habe. Löffelweise haben wir dieser Delikatesse zugesprochen, ein wirklich Festessen. Wir haben zu siebt an einem Abend ein ganzes Kilogramm besten russischen Kaviars verdrückt. Wenn ich daran denke, was dies in der Schweiz kosten würde, packt mich ein leichtes Schaudern.
Astrakhan, wieder so ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde.
Do svidanija,
Matthias
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