Samstag, 23. Februar 2008

Starbucks

Liebe Freunde,
eine relativ ereignislose Woche neigt sich dem Ende entgegen. Ich lag drei Tage mit Fieber im Bett, es geht mir aber wieder besser. Das Wetter spielt momentan ein wenig verrückt, es kann an einem Tag -15 Grad sein und am nächsten Tag wieder 2 Grad.
Zwei Tage verbrachte ich ausserhalb von Moskau an einem Seminar. Zur Unterhaltung am Abend trat eine Samba-Band auf. Es waren alles Russen - bis auf eine Brasilianerin. Sie war sichtlich überrascht als ich sie auf Portugiesisch ansprach und es dauerte ein paar Momente bis sie sich gefasst hatte und ein Gespräch entstand. Sie ist mit einem Russen verheiratet und wohnt in Moskau. Und sie leidet ziemlich unter dem Klima . . . .
Nachdem Starbucks jetzt auch im Stadtzentrum von Moskau eine Filiale hat, bin ich da regelmässiger Gast. Nehme ein Buch oder eine Zeitung mit und trinke meinen Sonntagmorgen Caramel Macchiato in aller Ruhe. Kommt meiner Schweizer Sonntag Morgen Routine mit Frühstück und Sonntagszeitung schon ziemlich nahe.
Die reiselose Zeit neigt sich Ende nächster Woche dem Ende entgegen und ich werde am Samstag nach Mumbai fliegen. Damit werde ich zum ersten Mal Indien besuchen und hoffe, dass ich neben Meetingräumen und Hotelzimmern ein wenig von Stadt und Land mitbekomme. Ihr werdet an dieser Stelle sicherlich davon lesen.

Do svidanija,
Matthias

Sonntag, 17. Februar 2008

Weinpreise

Liebe Freunde
Endlich ist es kälter geworden in Moskau. Wir hatten gestern minus 15 Grad. Und da es kälter geworden ist, scheint nach 3 Wochen mit grauem Himmel auch die Sonne wieder. Also Wetter für einen Spaziergang im Park. Leider hat es immer noch sehr wenig Schnee und so sieht man viel weniger Leute mit Snowboards und Langlaufskiern in der Metro als letztes Jahr.
War gestern im "Siebten Kontinent" (so der Name der Ladenkette) einkaufen. Und bin dabei eher zufällig in die Weinabteilung geraten. Die meisten von euch wissen ja, dass ich gerne von Zeit zu Zeit einen Tropfen trinke, aber sonst eher in der Bierfraktion zuhause bin. Was ich da im Laden im Verkaufsregal gesehen habe, hat mich aber daran erinnert, dass ich darüber mal im Blog berichten sollte.
Die Preise für Wein sind in Moskau - und das ist noch gelinde ausgedrückt - exorbitant. Im Restaurant ist es schwierig einen guten Wein für weniger als 80 Franken die Flasche zu finden. Die Preise bewegen sich meistens um 130 - 200 Franken. Deshalb bieten die meisten Restaurants auch Weine im Glas an. Aber auch da sind die Preise gesalzen. Einen guten Wein pro Glas ist unter 15 Franken ist fast nicht zu kriegen!
Wer nun denkt, im Laden sei es besser, weit gefehlt. Den Rekord habe ich gestern in eben diesem Laden gesehen, und das ist ein gehobener Supermarkt, aber noch lange kein Spezialitätengeschäft. Eine Flasche Rotwein, wenn ich mich recht erinnere war es ein französischer Bordeaux, für umgerechnet etwa 6'800 Franken die Flasche. Lag da einfach so im Regal und wartet auf Käufer. Habe natürlich sofort zugegriffen und mir zwei Flaschen gekauft. Bier natürlich, Sibirskaya Korona, für 2 Franken die Flasche.
Do svidanija,
Matthias

Sonntag, 10. Februar 2008

Aufenthaltsbewilligung

Liebe Freunde
nachdem ich die letzten Wochen sehr häufig unterwegs war (Schweiz, Holland, Ukraine und Polen), ist die nächsten drei Wochen eine Reisepause angesagt. Der Grund dafür ist einfach: für die Erneuerung meiner Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung musste ich meinen Pass und andere Dokumente den russischen Behörden übergeben. Damit sitze ich nun die nächsten Tage sozusagen in Moskau fest. Macht aber gar nichts. Ich bin im Gegenteil froh, eine reisemässig etwas ruhigere Zeit vor mir zu haben. Im März geht es dann sowieso wieder los und ich werde jede einzelne März-Woche irgendwo im Ausland sein.
Gestern war ich wieder einmal ein wenig shoppen. Habe mir in Ismailova für 80 Franken ca. 20 Kinofilme auf DVD gekauft. Dieser Markt ist stark auf Touristen ausgerichtet und nur Samstags / Sonntags geöffnet. Man findet fast alles, was das Souvenir Herzen begehrt und die in Moskau lebenden Ausländer kaufen da eben regelmässig die neuesten Filme und CD's ein.
Nach dem Film-Shopping hat mich Pavel quer durch Moskau zu Mega gefahren, was wegen dem üblichen Samstagsverkehr fast 2 Stunden gedauert hat. Wie der Name andeutet, ist dies ein riesiges Einkaufszentrum an der Peripherie von Moskau. Man findet dort fast alles und alle internationalen Marken sind vertreten. Neben Kino, Bowling und Eisbahn gibt es gelegentlich auch Konzerte von Popgruppen (am Samstag war es Rednex . . .). Die Besucherzahlen sind unglaublich und es sind riesige Menschenmassen, die sich die Zeit vertreiben, die unzähligen Restaurants besuchen oder eben Dutzende Einkaufstüten nach Hause schleppen.
In diesem Zentrum findet man auch eine der zwei Starbucks Filialen in Moskau. Dort bin ich immer Gast, wenn ich dieses Einkaufscenter besuche. Nach Starbucks stand dieses Mal OBI auf meiner Liste. Da ich keinen besonders grünen Daumen habe, erlebten einige meiner Pflanzen das 2008 nicht mehr und ich mussste für Ersatz sorgen.
Der ganze Einkaufstrip hat insgesamt 5 Stunden in Anspruch genommen. Aber immerhin bin ich jetzt für die kommenden Weekends im Falle von schlechtem Wetter unterhaltungstechnisch wieder aufgerüstet.
Do svidanija,
Matthias

Samstag, 2. Februar 2008

Cappuccino

Liebe Freunde,
war diese Woche wieder in der Ukraine. Am Flughafen in Moskaa habe ich Spezielles erlebt. Wenn man den Flughafen Sheremetyevo betreten will, muss man schon am Eingang des Terminals durch eine Sicherheitskontrolle. Diese Tatsache hat zwei direkt vor mir stehende Deutsche sehr geärgert. Sie haben sich auf Deutsch lauthals beschwert und einer der zwei erklärte, er werde jetzt beweisen, dass das Ganze eine Farce sei. So hat er Schlüssel, Handy und Portemonnaie in seien Manteltasche gestopft und ging durch die Kontrolle - kein Beep, keine Anweisung der Security, keine Leibesvisitation, nichts. Der Mann ärgerte sich daraufhin natürlich noch mehr und auch sein Begleiter machte seiner Entrüstung Luft. Gleich hinter der Eingangskontrolle warteten zwei Polizisten und verfolgten das Geschehen ganz offensichtlich mit Interesse. Kaum hatten die beiden Deutschen ihr Gepäck wieder beieinander, wurden Sie von den Polizisten beiseite genommen. Nach kurzer Passkontrolle verschwanden die Polizisten mit den beiden - für kange Zeit. Ich habe sie dann aus den Augen verloren. Was lernen wir daraus: als Gast in einem Land sollte man sich den lokalen Sitten anpassen, es läuft halt nicht so wie zu Hause.
Nach der Eingangskontrolle hatte ich noch genügend Zeit und beschloss noch einen Cappuccino zu trinken. Als ab in ein Café, Cappuccino bestellt und mich ob der Rechnung fast verschluckt. Der kleine Cappuccino im Selbstbedienungscafé im Plastikbecher kostete 9 Franken. Selbst für mich, inzwischen ans Moskauer Preisniveau gewohnt, ein kleiner Schock. Werde mir wohl bald im Moskauer Nespresso-Shop eine Cappuccino und Latte Macchiato Maschine besorgen, um mir zukünftiglich solche Vergnügen vermehrt zu Hause gönnen zu können.
Kiev war übrigens wieder einmal die Reise wert. Wir hatten eine Verkaufskonferenz in einem Open Air Flugzeugmuseum. Das Meeting mit 60 Teilnehmern fand in einer ausrangierten Ilyushin 86 statt!! Und ich habe den grössten Hubschrauber meines Lebens gesehen. Für mich ein kleines Wunder, dass dieses Monster überhaupt fliegt. Wenn ihr also mal in Kiev sein solltet - Besuch empfohlen.
Do svidanija,
Matthias